Eine weitere Woche schleppte ich mich weiter zur Arbeit und hoffte, meine fehlende, gewohnte Effizienz würde nicht bemerkt. Auch hier reagierte ich ausweichend und so gut es ging abweisend auf Anfragen und Gespräche und zog mich am liebsten in mein Büro zurück. Erste - zum Teil unangenehme - Reaktionen von Vorgesetzten und Kollegen blieben aber natürlich nicht aus und machten die Gesamtsituation nur noch schlimmer.
Nach dieser Woche suchte ich zu meinem Hausarzt, der mich zunächst für den Rest der Woche krank schrieb und mich Anfang der folgenden Woche wiederkommen lies. Die restlichen Tage der Woche zu Hause waren trostlos, Konzentration auf einen Film oder ein Buch waren unmöglich. Der Fernseher musste aber immer laufen, damit ich eine Geräuschkulisse hatte. Schlaf war auch so gut wie unmöglich, obwohl ich gerne geschlafen hätte.
- Wichtig zu wissen:
Eine Depression im medizinischen Sinn ist weit mehr als eine Verstimmung. Betroffene leiden an negativen Grundempfinden, an massiven Antriebsstörungen und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Die Fähigkeit, überhaupt Entscheidungen zu treffen ist massiv beeinträchtigt. Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle, sowie Konzentrationsstörungen sind typische Erscheinungsbilder. Zusätzlich kommen oft Schlafstörungen, Angssymptome, körperliches Missempfinden und Beklemmungen hinzu.
- Wenn Sie in einer vergleichbaren Situation sind:
Depressionen können jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf und sozialem Stand. Psychiche Störungen wie die Depression sind Krankheiten und mit frühzeitiger Erkennung und geeigneten Psychotherapieverfahren und gegebenenfalls mit entsprechenden Medikamenten gut behandelbar.